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Das Bewerbungsanschreiben max. eine Seite

Das Anschreiben ist Ihre Visitenkarte. Mehr noch: der erste, alles entscheidende Eindruck, Ihre erste Arbeitsprobe. Der Personalchef soll anhand Ihres Anschreibens in kürzester Zeit einen positiven Eindruck erhalten. Denken Sie niemals, dass Ihre Referenzen und Ihre Kenntnisse für sich selbst sprechen.


Das Anschreiben ist das erste Blatt der Bewerbung und sollte nicht länger als eine DIN-A4 Seite, bei Älteren dürfen es auch zwei Seiten, sein. Es begleitet die eigentliche Bewerbung und wird daher nicht in die Mappe eingeheftet. Der Aufbau sollte nach der
DIN 5008 (Richtlinien für Geschäftsbriefe) angepasst sein. 

 
Die DIN 5008 "Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung" stellt die Grundlage für die Gestaltung von schriftlichen Unterlagen im Büro- bzw. Verwaltungsbereich dar. Ziel ist die übersichtliche, zweckmäßige und leserfreundliche Gestaltung von Schriftstücken. Weitere Informationen unter
www.din5008.de. Bitte beachten Sie, dass die DIN 5008 nicht regelt, was geschrieben wird, sondern nur wie. Sie finden auch zahlreiche Fachbücher im Handel, z..B. "Die neue DIN 5008 verständlich erklärt und kommentiert" von Karl Wilhelm Henke.

 

Hier die wichtigsten Empfehlungen für das Anschreiben - angelehnt an DIN 5008

Allgemeines

  • Gut geeignet ist weißes DIN-A4-Papier (80 bis 100g/m2; für Fotokopien 90g/m2)
  • Für Inhalts- oder Anlagenverzeichnis ist auch dezent getöntes Papier in grau oder beige möglich.
  • Seitenränder links: 2,5 cm, rechts 2,0 cm, oben und unten ca.1,69 cm
  • Empfohlen werden die Schriftart Arial, Schriftgröße 11 oder andere Standardschriften, wie z.B. Calibri, Schriftgröße 12. Wenn nötig, kann auch die Schriftgröße 10 festgelegt werden.
  • Bei einer Schriftart über alle Bewerbungsunterlagen bleiben, keine Experimente mit Kursivschrift oder farblichen Kontrasten.
  • Der Zeilenabstand ist einzeilig.
  • Schreiben Sie „Linksbündiger Flattersatz“. Durch Blocksatz entstehen oft unschöne Lücken im Text.
  • Ebenso erschwert Silbentrennung das flüssige Lesen.
  • Bei E-Mail-Versand: Wählen Sie für das Anschreiben einen Dateinamen, bei dem der Empfänger (Unternehmen) erkennt, was „drinsteht“ (z.B.: Bewerbung P. Meier AG. pdf)
  • Schreiben Sie jede Bewerbung individuell. Jede Stellenanzeige hat andere Anforderungen, auch wenn sie aus derselben    Branche stammen.

Absenderangaben

  • Das Anschreiben beginnt links oben mit den Absenderangaben des Bewerbers. Es kann am linken oder rechten Textfeldrand angegeben werden.
  • Die einzelnen Bestandteile des Absenders enthalten keine Leerzeile.
  • Die Absenderangaben enthalten Vor- und Zuname, die vollständige Adresse, Telefonnummer mit Vorwahl, die nur durch ein Leerzeichen getrennt wird, Beispiel: 0371 22660. Enthält die Telefonnummer eine Durchwahl, dann wird mit einem Bindestrich nach der Hauptwahl getrennt, Beispiel: 0371 2266-79. Bei der internationalen Nummer wird die Landesvorwahl, z.B. +49, vorangestellt und die Null der Ortsvorwahl weggelassen: +49 948 7733-79. Das Wort "Telefonnummer" können Sie mit "Tel." abkürzen, verzichten Sie jedoch bitte auf einen folgenden Doppelpunkt. Beispiele: Tel. 0611 1234567; Mobil 0150 9876543
  • Wenn es der besseren Lesbarkeit (etwa bei langen Zahlenkolonnen) dient, dürfen Sie Teile der Telefonnummer auch durch Fettdruck hervorheben. Beispiel: 062755 3345-1
  • Weiterhin gehören, falls vorhanden, Faxnummer und E-Mail-Adresse dazu. Bei dem Wort "E-Mail" greift die deutsche Rechtschreibung. Schreibweisen wie; e-mail, email, Email und dergleichen sind schlicht und ergreifend falsch.
  • Schreiben Sie Telefaxnummern wie Telefonnummern.
    Beispiel: ohne Durchwahl: 0371 3355206, mit Durchwahl: 03731 7305-0, International: +49 563 234567
  • Übrigens: Auch nach der Rechtschreibreform bleibt es dabei, dass Straße und Grüße weiterhin mit ß geschrieben werden.

Anschrift des Unternehmens

  • Zwischen Absender und Anschrift des Unternehmens folgen vier Leerzeilen.
  • Vollständige Adresse mit Namen des Ansprechpartners angeben. Beachten Sie Titel, z.B. „Dr.“ oder „Prof.“.
  • Angaben „zu Händen“ oder „z. Hd.“ sind nicht mehr üblich.
  • Die einzelnen Bestandteile der Anschrift enthalten keine Leerzeile. Damit passt sich die DIN-5008 der internationalen Schreibweise – gemäß Deutscher Post AG – an.
  • Enthält eine Adresse eine Postfachnummer, so ist diese von rechts beginnend zweistellig gegliedert. (Beispiel: 9 10 37).
  • In zusammengesetzten Hausnummern darf das Zeichen für "bis" oder der Bindestrich verwendet werden. Vor und nach dem "bis" oder "Bindestrich" kommt ein Leerzeichen. Beim Schrägstrich entfallen die Leerzeichen. Beispiele: ... Müllerstraße 113 - 115 oder ... vorher war das Büro in der Jägerstraße 77/82.
  • Eine folgende Wohnungsnummer trennen Sie mit zwei Schrägstrichen und einem Leerzeichen ab. Beispiel: Webergasse 18// 19
  • Die Berufsberufsbezeichnung in der Anschrift können Sie nennen. Sie steht über dem Namen und nicht davor.
    Beispiel:  Herrn
                   Rechanwalt

                   Dr. Peter Maier
                   Grüner Weg 1
                   09120 Musterstadt

Datum

  • Das Datum steht rechtsbündig unterhalb des Anschriftenfelds in der vierten Leerzeile, dann folgen noch zwei Leerzeilen bis zum Betreff.
  • Verschiedene Schreibweisen sind möglich: 01.02.2013; 1. Februar 2013; 2013-02-01
  • vermeiden Sie „den“ zwischen Datum und Ort. Beispiel: „Burgstädt, 07.05.2013"
  • Die Jahreszahl soll immer vierstellig geschrieben werden. Falsch ist: 13-02-01!
  • Das Datum im Anschreiben muss mit dem Datum im Lebenslauf übereinstimmen.

Betreffzeile

  • Unterhalb der Firmenadresse bleiben sechs Leerzeilen, Datumszeile mit eingerechnet, dann steht der Betreff.
  • Der Betreff kann durch Fettdruck hervorgehoben werden.
  • Das Wort "Betreff" wird nicht mehr mitgeschrieben.
  • Geben Sie stets die Quelle an, in der Sie das Stellenangebot gesehen haben. z.B. "Ihre Stellenanzeige Fachverkäuferin/Fachverkäufer am 17.05.2014 unter meinestadt.de" oder „Bewerbung als Verkäuferin….“
  • Wurde eine Kennziffer angegeben, sollte diese, nach einem Komma oder Gedankenstrich, angegeben werden.
  • Setzen Sie keinen Punkt am Ende der Betreffzeile.
  • Andere Satzzeichen, wie z.B. Ausrufezeichen, können Sie weiter verwenden, aber aufpassen, bitte nicht übertreiben.
  • Die Betreffzeile sollte nicht länger als zwei Zeilen sein.
  • Bei mehrzeiligem Betreff wird in der ersten Zeile angegeben, für was man sich bewirbt. In der zweiten Zeile folgt der Bezug zu einem Telefonat, einer Stellenanzeige oder einem E-Mail-Kontakt.
    Beispiel: Bewerbung als Buchhalterin ab 08/2013, Kennziffer SD-122
    Unser Gespräch am 27.03.2013 im Rahmen der Bildungsmesse Chemnitz 2013 
    (eine Leerzeile bis zur Anrede)

Anrede

  • Dem Betreff folgen je nach dessen Umfang eine oder zwei Leerzeilen zur Anrede.
  • Kontaktperson persönlich ansprechen, „Sehr geehrte Frau Müller“, vielen Dank für …

Bewerbungstext

  • Nach einer Leerzeile beginnt der Text „klein“.
  • Die einzelnen Absätze sollten inhaltlich sinnvoll gegliedert, durch eine Leerzeile
    voneinander getrennt und max. fünf Zeilen lang sein.

Grußformel und Unterschrift

  • Die Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“ ist ebenfalls durch eine Leerzeile vom
    Bewerbungstext getrennt.
  • Nach der Grußformel folgen drei Leerzeilen.
  • Links wird handschriftlich die Unterschrift mit Vor- und Zunamen gesetzt. Möglichst mit Füllerfederhalter oder Tintenschreiber – am besten in Königsblau, damit hebt sich die Unterschrift farblich vom Rest des Textes ab und das Anschreiben ist als Original erkennbar. Bitte, keine durchschreibenden Stifte oder schmierende Kugelschreiber verwenden.
  • Bleiben Sie sachlich bei der Grußformel. "Freundliche Grüße" ist auch in Ordnung.

Hinweis auf Anlagen

  • Etwa drei Zeilen unter der Unterschrift kann das Wort Anlagen stehen.
  • Das Wort „Anlagen“ kann durch Fettdruck hervorgehoben werden.
  • Im Anschreiben listet man die einzelnen Anlagen nicht mehr auf. Auf dem Deckblatt können Sie dies natürlich weiterhin tun und wird auch von mir empfohlen.
  • Achten Sie darauf, dass die Anlagen untereinander aufgelistet werden und die Reihenfolge identisch mit der Reihenfolge in der Bewerbungsmappe ist.
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Anlagen sauber und gerade kopiert sind (keine schwarzen Seitenränder oder abgeschnittene Zeilen). 

 

Was Sie noch zum Anschreiben wissen sollten

  • Verwenden Sie in Ihrem Anschreiben nicht den Konjunktiv (würde, könnte, möchte usw.).
    Schreiben Sie aktiv!
    Falsch: Ich würde mich sehr freuen ... - Ich möchte mich bewerben ...  - Ich könnte Ihnen ...
    Richtig: Ich freue mich, Sie in einem persönlichen Gespräch kennenzulernen.
    Ich bewerbe mich ...  Ich werde Ihnen...

  • Schreiben Sie keine Romane. In der Kürze liegt die Würze. Stellen Sie sich vor, Sie wären der Personalchef und müssten 100 Bewerbungen in kurzer Zeit lesen. Wie geht es Ihnen dabei?
  • Die direkte Anrede des Ansprechpartners im Unternehmen ist sehr wichtig. Schreiben Sie „Sehr geehrte Damen und Herren“, könnte das den Eindruck erwecken, Sie haben sich nicht ausreichend über das Unternehmen und die zuständigen Personen informiert. Besser: Sehr geehrte Frau …, Sehr geehrter Herr …, oder auch Guten Tag Frau/Herr ..., verzichten Sie auf ein Ausrufezeichen nach der Anrede.

  • Formulierung des Einleitungsteils. Verwenden Sie keine allgemeinen Formulierungen wie "Hiermit bewerbe ich mich...“. Damit verspielen Sie sich schon Ihre Chance für einen Kontakt. Auch Sätze wie "… mit großem Interesse habe ich Ihre Anzeige gelesen" oder „Ihre Stellenanzeige hat sofort mein Interesse geweckt“ ist ebenfalls nicht aussagekräftig. Diese Sätze finden die Personalchefs in jeder Bewerbung und wirkt unpersönlich, nicht vorbereitet und von wenig Kreativität. Besser ist, wenn Ihre persönliche Einstellung deutlich wird: "In Ihrer Anzeige vom ... beschreiben Sie eine berufliche Aufgabe, die mich besonders interessiert, weil ...", oder „vielen Dank für das informative Telefongespräch vom … Wie vereinbart sende ich Ihnen meine Bewerbungsunterlagen für die Stelle als …“. Wichtig, nach der Anrede des Ansprechpartners (mit Komma) beginnt der Einleitungssatz kleingeschrieben.
  • Vorsicht! Vermeiden Sie Sätze wie: „Ich bin mir sicher, dass ich die Richtige für Sie bin.“ Ob das stimmt, entscheiden nicht Sie, sondern das Unternehmen. Auch Formulierungen wie: „Firma Musterbau – das traditionsreiche Unternehmen für Badartikel in Deutschland – stellt sich mir als äußerst attraktiver Arbeitgeber dar“ … reißen einen Arbeitgeber garantiert nicht vom Hocker.

  • Formulierung des Mittelteils, das eigentliche Herzstück des Anschreibens. Hier sollten Sie einen konkreten Bezug zwischen dem Stellenprofil und Ihren eigenen Kompetenzen herstellen. Was haben Sie für das Unternehmen an Qualifikationen zu bieten. Dabei sollten Sie Ihre fachlichen und persönlichen Profile sowie Ihre Motivation für diese Stelle bzw. dieses Unternehmen präzise herausarbeiten. Gehaltsvorstellungen sollten allerdings nur genannt werden, wenn dies vom Unternehmen ausdrücklich gewünscht ist.

  • Die Formulierung des Schlussteils ist nur nochmals die Betonung Ihres Interesses an der Stelle. Sie können schreiben „Ich möchte gerne in Ihrem Unternehmen tätig werden und freue mich auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen“ oder „Für alle weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung.“
    Bei Gehaltswunsch
    • Da ich bereits über vielseitige Erfahrungen in der von Ihnen ausgeschriebenen Position mitbringe, möchte ich gerne zwischen xx.xxx und xx.xxx Euro Jahresbruttoeinkommen verdienen.
    • Meine Gehaltsvorstellungen bewegen sich zwischen xx.xxx und xx.xxx Euro p.a.
    • Mein Gehaltswunsch liegt bei xx.xxx Euro Jahresbruttoeinkommen.
    • Aufgrund meiner Erfahrung und Fachkenntnisse liegt meine Gehaltsvorstellung bei einem jährlichen Bruttogehalt von xx.xxx €.
    • Meine Gehaltsvorstellung orientiert sich am branchenüblichen Rahmen für xx.xxx € in der Region.

  • Weisen Sie in Ihrer Bewerbung auf evtl. finanzielle Hilfen, wie z.B. Lohnkostenzuschüsse zum Arbeitsentgelt, bei Einstellung, hin. Hier sind die Arbeitsagenturen oder andere Kostenträger gefragt.

  • Beachten Sie Rechtschreibung und Grammatik. Lesen Sie Ihr Anschreiben mehrfach Korrektur oder lassen Sie es von einem Bekannten gegenlesen. Überprüfen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen auf „Herz und Nieren“ (Rechtschreib- und Grammatikprogramme, Textprüfung mit Duden). Für viele Personaler ein Grund, eine Bewerbung auszusortieren.

Was Sie bei einem Anschreiben unterlassen sollten:

  • Steife Formeln("bezugnehmend auf", "sende ich Ihnen in der Anlage zu", „verbleibe ich mit“)
  • Allgemeine Floskeln ("Ich werde von meinem Chef geschätzt".)
  • Allgemeine Aufzählung Ihrer Stärken ("...teamfähig, kommunikativ und belastbar...")
  • Modewörter (einmalig, klasse, sowieso, super, toll, total, verdammt, wahnsinnig)
  • Umgangssprache ("Ich bleibe immer cool, auch wenn der Laden brummt.")
  • Abkürzungen und Fachbegriffe, die Sie nicht erklären können.
  • Vermeiden Sie Formulierungen, die allzu vertraulich („Herzlichst Ihre …“) oder altmodisch („Hochachtungsvoll“) sind.  

 

Stand 18.09.2015